Die drei Schwestern Mirabal aus der dominikanischen Republik waren Teil einer im Untergrund tätigen Gruppierung gegen den Diktator Trujillo. Am 25. November 1960 wurden sie vom militärischen Geheimdienst gefoltert, vergewaltigt und ermordet.
Lateinamerikanische und karibische Frauen haben deshalb 1981 den 25. November als internationalen Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen ausgerufen. 1999 übernahmen die Vereinten Nationen offiziell den Protesttag.
Wie auch in den letzten Jahren werden in Bäckereien der Bäcker-Innung Hamburg in der Zeit rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Brötchentüten mit dem Aufruf „Gewalt kommt nicht in Tüte“ über die Ladentheke gereicht. Beratungsstellen informieren in den Filialen über ihre Arbeit.
30 % aller Mädchen und Frauen ab 15 Jahren erfahren zumindest einmal in ihrer Beziehung körperliche oder sexuelle Gewalt, zeigt eine aktuelle Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation. Für das Jahr 2013 melden allein 10 Beratungsstellen und Frauenhäuser im Arbeitskreis 5605 betroffene Frauen.
Die Brötchentütenkampagne des Arbeitskreises gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und der Bäcker-Innung Hamburg
• stärkt und unterstützt betroffene Frauen
• informiert über Wege aus der Gewalt
• diskutiert das Thema in der Öffentlichkeit
• stellt das Hamburger Hilfenetz vor
Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche Kirsten Fehrs unterstützt auch in diesem Jahr als Schirmherrin den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen in Hamburg. Sie stellt fest:
„Betroffene Frauen sind oft schon seit Jahrzehnten einem Gewaltszenario ausgeliefert, das sie nicht schaffen, alleine zu durchbrechen. Sie fühlen sich schuldig und kommen aus dem Teufelskreis von Gewalt, Beschämung, Schuldgefühl und Ohnmacht nicht heraus. Verstärkt wird dies oft noch durch Kinder, die Gewaltszenen miterleben und verstört oder gar traumatisiert reagieren.
Umso wichtiger ist es, in unserer Gesellschaft klar zu signalisieren: Gewalt darf um Gottes Willen nicht sein. Da ist die christliche Ethik ganz eindeutig: Wer schlägt, hat unrecht. Ich bin davon überzeugt: beim Gang zum Bäcker kann man ganz unauffällig für den Gang zur Beratungsstelle oder in ein Frauenhaus werben. Damit Frauen sich ein Herz fassen, um herauszukommen aus dem Teufelskreis der Gewalt.“ Kirsten Fehrs
UNTERSTÜTZUNG:
Patchwork / Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Hamburg
Kontoverbindung bei der Hamburger Sparkasse:
BLZ: 20050550 – Konto: 1268184239 – Verwendungszweck: Gewalt kommt nicht in die Tüte
Der Arbeitskreis organisiert seit sechs Jahren die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ in Hamburg, gemeinsam mit der Bäckerinnung Hamburg. Er bildet ein Netzwerk aus Beratungseinrichtungen, Frauenhäusern und weiteren Hilfeeinrichtungen für Frauen.